Gaia-X Federation Services: Implementierungsphase gestartet

  • Startschuss für Open-Source Referenz-Implementierung ist gefallen
  • Grundlagen entstehen für gemeinschaftliche Datenverarbeitung und -verwertung für viele Branchen
  • 9-seitiges Whitepaper erklärt Gaia-X Federation Services

Meilenstein für Gaia-X: Die Implementierungsphase der Federation Services ist gestartet. Die ersten Partnerunternehmen starten zeitnah, die Anfang des Jahres erarbeiteten technischen Spezifikationen umzusetzen. Beginnend mit Gewerken aus dem Kernbereich Compliance, wird bis Ende des Jahres 2021 der Startschuss für alle Federation Services gefallen sein. Diese stellen die technische Basis des Gaia-X Ökosystems dar. Die Dienste zum Föderieren werden dabei Open Source erstellt. Das bietet allen Interessierten die Möglichkeit, selbst Teil des neuen digitalen Ökosystems zu werden. Den Programm-Code wird die Gaia-X European Association for Data and Cloud AISBL schon von Beginn der Implementierung an über die Plattform GitLab für alle einsehbar zur Verfügung stellen.

„Die Realisierung der Federation Services ist ein wichtiger Meilenstein für Gaia-X“, sagt Pierre Gronlier, Chief Technology Officer der Gaia-X AISBL. „Die Federation Services bilden die Grundlage für Vertrauen, Interoperabilität und Daten-Souveränität für alle Teilnehmer innerhalb des Gaia-X Ökosystems.“

Um die Funktionen und den Nutzen der Federation Services als Grundlage von Gaia-X näher zu erläutern, wurde ein neunseitiges Whitepaper veröffentlicht. Das steht nun allen Interessierten zum Download zur Verfügung.

Basis für eine Referenz-Implementierung

Andreas Weiss, Geschäftsbereichsleiter digitale Geschäftsmodelle im eco Verband und Leiter der Gaia-X Federation Services sagt: „Mit der Umsetzung der Federation Services sind wir unserem Ziel, einer gemeinschaftlichen Datenverarbeitung und -verwertung, einen großen Schritt nähergekommen. Wir schaffen in den nächsten Monaten eine Referenz-Implementierung auf der Basis von Open-Source. Die wird als Grundlage für spezialisierte Services unterschiedlicher Branchen zur Verfügung stehen. Anwendungsfälle sind beispielsweise dezentrale Verarbeitungsmechanismen für Datenprodukte und Datenservices in der Edge, etwa für die Smart City oder Smart Mobility.“

Die Federation Services werden dazu vorhandene Daten- und Infrastrukturökosysteme miteinander verknüpfen. Unternehmen profitieren so von voller Souveränität und Kontrolle über ihre wachsenden Datenmengen und entscheiden unabhängig, über welche Plattformen und Cloud Ressourcen sie mit Partnern zusammenarbeiten. Es entsteht ein föderiertes und interoperables Gesamtökosystem, in dem Teilnehmer Daten und Services souverän über sektorspezifische Datenräume hinweg nutzen können. Alle Daten- und Service-Angebote sind transparent und die Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern, sogenannte Lock-in-Effekte, werden reduziert.

Open-Source Services schaffen die Grundlage für Gaia-X

Folgende vier Services werden ab Mitte 2022 das technische Fundament für den Aufbau von föderierten und souveränen Gaia-X Dateninfrastrukturen bilden: Die Identity & Trust Services umfassen die Authentifizierung und Autorisierung, Credential Management, dezentrales Identitätsmanagement sowie die Verifikation von analogen Credentials. Der Federated Catalogue bündelt alle Angebote der Provider und ermöglicht Gaia-X Nutzern, das für sich bestmögliche Angebot zu finden. Die Data Sovereignty Services regeln insbesondere die Verhandlung von Datenverträgen über das Netz und ermöglichen so die Durchsetzung von Data Usage Policies. Die Compliance Services ermöglichen die Überprüfung der Konformität der einzelnen angebotenen Services mit den Gaia-X Prinzipien wie z.B. Cybersicherheit oder Datenschutz sowie ihre kontinuierliche Überwachung.

Zusätzlich zu den vier Federation Services wurde auch eine Integrationsebene spezifiziert. Das Gaia-X Portal unterstützt beispielsweise das Onboarding und die Akkreditierung von Teilnehmern sowie die Orchestrierung und die Bereitstellung von Diensten. Für die Umsetzung dieser Services haben die Projektpartner Gewerke definiert, die nun in einer EU-weiten Ausschreibung vergeben werden.

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